29. 11. 2000
30. 11. 2002
Inhalt:
England, vor vielen vielen Jahren: Der Waisenjunge Pip lebt in Armut, und um Geld zu verdienen, soll er mit der hochnäsigen Tochter der reichen Ms. Havesham spielen. Schon nach kurzer Zeit verliebt er sich in die hübsche Estella, obwohl sie ihn wie Dreck behandelt. Einen unerzogenen Wicht von der Straße würde sie nie erhören... Eines Tages erhält Pip aber einen Brief, in dem ihm angeboten wird, nach London zu kommen, um ein Gentleman zu werden. Er ist überzeugt wegen Estella diese Chance zu erhalten, erst recht als er in London auf Pocket, einen anderen Freund des Mädchens, trifft. Zurück in seiner Heimat, inzwischen wohl erzogen, muss Pip dann aber feststellen, dass Estella und Ms. Havesham nur mit ihm gespielt haben. Die Alte braucht die Tränen von Männern mit gebrochene Herzen, um am Leben bleiben zu können, denn sie will ihren Seele in Estellas Körper befördern. Das kann der immer noch verliebte Pip natürlich nicht zulassen.
Besonderheiten:
Produktion:
• Trotz der niedrigen Produktionsnummer wurde die Folge erst gegen Ende der 4. Staffel ausgestrahlt, weil die Arbeit daran sehr lange dauerte - schließlich konnten keine Grafiken aus früheren Folgen verwendet werden. Geplant war ein Pip-Special schon seit der ersten Staffel und ursprünglich wollten Trey Parker und Matt Stone die Geschichte sogar in Musical-Form erzählen.
Reaktionen:
• Leider fiel die Folge bei den meisten Fans durch, da sie mit der Geschichte nichts anfangen konnten, es ihnen zu wenig (oder zu subtile) Witze gab und die gewohnten South Park Charaktere fehlten. Comedy Central strahlte sie deshalb jahrelang gar nicht mehr aus, erst wieder im Dezember 2006. Bei den Planearium-Rubrik
Top & Flop findet man sie immer auf einem der letzten Plätze unter den frühen Staffeln, die eigentlich gut ankommen.
Parodien:
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Star Trek II (und III): Das Genesis Projekt sollte einem vom Namen her hieraus bekannt vorkommen, aber natürlich hat es damit bei Star Trek etwas anderes auf sich.
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Masterpiece Theatre: Der Anfang mit dem britischen Erzähler erinnert an diese Serie (und ein wenig an "The Rocky Horror Picture Show"). Das passt von daher sehr gut, weil 1999 in ihrem Rahmen eine
Neuverfilmung von "Große Erwartungen" als dreiteiliger Fernsehfilm ausgestrahlt wurde. Es liegt nahe, dass Trey Parker und Matt Stone mit dieser South Park Folge darauf anspielen wollten. Außerdem wurde im selben Jahr ein Independentfilm gedreht, der die Story mit modernen Elementen verknüpft und wohl ebenfalls aufs Korn genommen werden sollte.
Musik:
• Die Musik am Anfang und im Abspann ist Vivaldis "Spring from The Four Seasons". "Masterpiece Theater" verwendet die selbe Melodie.
Fehler:
• Als Pip zum Havesham-Anwesen geht, sieht man ihn zwei mal um die Ecke kommen, so als würden einige Frames einfach wiederholt werden.
Sonstiges:
• "Pip" ist auch unter dem Titel "Great Expectations" bekannt.
• Dies ist die erste Folge, in der keiner der vier Hauptcharaktere (Cartman, Stan, Kyle und Kenny) auftaucht. Und überhaupt ist Pip die einzige bekannte Figur.
• Wir erfahren, dass Pips tote Eltern Phillip und Georgina Pirrup heißen.
• Pocket erklärt, dass es sich nicht gehört, seinen Penis am Esstisch herauszuholen, um ihn auf Warzen zu untersuchen. Das spielt auf den Song "Warts on my dick" an, den Trey und Matts Band DVDA für den Film "BASEketball" einspielten.
• Tony Blair war natürlich nicht der König Englands, sondern britischer Premierminister. Das ist kein Fehler, sondern ein Gag der darauf anspielen soll, dass es zu der Zeit, in der die Geschichte ursprünglich spielte, noch keinen Premierminister gab.
• Nach dieser Folge hatte Pip lange Zeit keine größeren Rollen mehr und verschwand später völlig. Erst in der Folge
1406 - 201 tauchte er dann in einer Szene wieder auf - und starb.
Wir lernen:
Pip: "I've certainly learned a lot. That being a gentleman doesn't mean learning to dance, or proper table manners. It means being a gentle man. Gentle to everyone."
ZiBs Meinung:
Für viele ist dies die schlechteste South Park Folge von allen. Ich denke, dass man mehr aus dem Thema hätte machen können - geplant war ja beispielsweise ein Musical. Allerdings habe ich mit der Zeit gelernt, den subtileren Humor von "Pip" mehr zu schätze als noch zur zeit der Erstausstrahlung.
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