Stan hat ein Problem mit seinem Hund Sparky, denn der scheint schwul zu sein. Die anderen Kinder verspotten ihn deswegen und Stan versucht verzweifelt dem armen Tier das "Schwul-sein" abzutrainieren - vergeblich. Das einzige Ergebnis ist, dass sich Sparky ungeliebt vorkommt und davonläuft. Stan macht sich auf die Suche nach ihm, obwohl ein wichtiges Footballspiel bevorsteht, bei dem er die große Hoffnung ist. Er stößt im Wald auf ein merkwürdiges Gebäude, in dem ein gewisser Big Gay Al eine Zuflucht für verstoßene schwule Tiere unterhält. Er versucht Stan klar zu machen, dass es nicht schlimm ist schwul zu sein, und dass er Sparky so akzeptieren soll, wie er ist.
Produktion:
• Sparky wird hier von
George Clooney "gesprochen", der schon vor South Park ein großer Fan von Trey Parkers und Matt Stones Arbeit war. Damit zeichnete sich der Trend ab, dass berühmte Gastsprecher meistens nur Miniatur-Rollen bekamen.
• Wie öfters bei den ersten Folgen, standen Trey Parker und Matt Stone am Ende vor dem Problem, dass ihnen ein guter Abschluss fehlte. Big Gay Al sollte kein Standard-Charakter werden. Also ließ man ihn einfach verschwinden - Matt Stones persönliche Lieblingsszene, weil sie so herrlich sinnlos ist.
• 1997 war es noch unüblich, offen ausgelebte Homosexualität zu thematisieren - vor allem für einen Cartoon. Comedy Central war deshalb erstmals wirklich besorgt wegen einer South Park Folge. Trey Parker und Matt Stone konnten sich aber mit ihrem Drehbuch durchsetzen. Auch einige Kommentare der Sport-Kommentatoren stießen dem Sender bitter auf und es war ein harter Kampf, dass sie drin bleiben konnten.
• Die Folge stand teilweise unter dem Namen "Big Al's Boat Ride" in amerikanischen Fernsehzeitschriften, weil man den Original-Titel aus Angst vor Beschwerden nicht abdrucken wollte.
Synchro:
• Als Kyle den Football hat heißt es eigentlich: "Ich habe seit Polen 1938 keinen Juden so rennen sehen!". In der deutschen Version wurde das durch folgenden unsinnigen Spruch ersetzt: "Das letzte mal wo ein Kind so gerannt ist war 1987 bei der Schlacht um den Pickelfrei-Cup."
• Aus
Rodney King (Opfer von Polizeigewalt) wurde auf deutsch
Mike Tyson (Boxer), was dem Kommentar die Schärfe nimmt.
• In der ungarischen Fassung wurde John Stamo's Bruder zu dem von Ricky Martin, in der lateinamerikanischen zu dem von Enrique Iglesias
Reaktionen:
• Trey Parker und Matt Stone bezeichnen diese Folge häufig als ihren persönlichen Favoriten aus der ersten Staffel. South Park wurde auf einmal ernst genommen und bekam einen großen Popularitätsschub. Auch wenn der stumpfe Furzhumor in vielen früheren Folgen noch vorherrschte, verteidigen Parker und Stone vor allem diese Folge und "Mr. Hankey, the Christmas Poo" als solche mit einem tieferen Sinn und Moral.
• Diese Folge wurde 1998 für den Emmy und den GLAAD (Gay and Lesbian Alliance Against Defamation) nominiert, gewann aber leider nicht. Den Emmy gewannen die Simpsons mit einer Episode, in der ebenfalls Homosexualität thematisiert wurde. GLAAD beschwerte sich 12 Jahre später übrigens über die Folge
The F-Word. Außerdem war es diese Folge, die für den CableACE Award eingeschickt wurde und dafür sorgte, dass South Park ihn gewann.
• John Stamos ist ein Schauspieler, der für seine Rollen in Full House und E.R. bekannt ist. Er hat keinen singenden Bruder und Trey Parker gibt zu, das nur deshalb eingebaut zu haben, weil er Full House nicht mag und Stamos für einen Idioten hielt. Später lernte er ihn allerdings persönlich kennen und war überrascht, dass er ein wirklich cooler Typ sei. Über den Auftritt seines fiktiven Bruders freute sich Stamos.
Parodien:
Musik:
• Der Song "Loving you" stammt ursprünglich von Minnie Ripperton und wurde deshalb für die Folge ausgewählt, weil Trey Parker ihn hasst und es gleichzeitig für ihn ein typisches Lied der Homosexuellen-Bewegung ist
• Elton John nahm zwar in der 2. Staffel einen Song für South Park auf, hiermit hatte er aber nichts zu tun - Trey Parker imitiert ihn. Der Spruch "Ladies and gentlemen, Mr. Elton John!" wurde so auch von George Michael am Anfang seines Duetts "Don't Let The Sun Go Down On Me" verwendet.
• Im Abspann ist ausnahmsweise ein Lied von Trey und Matts damaliger Band DVDA zu hören: "Now you're a Man" aus ihrem Film
Orgazmo
Fehler:
• Nach Kennys Tod ist er trotzdem noch beim Rest der Mannschaft zu sehen
• Auf Kyles Rücken steht die Nummer 14, vorne die Nummer 12. Kenny hat zwar immer die Unglücksnummer 13, aber der Stadionsprecher sagt: "It's taken by number 23, Kenny McCormick".
• Nicht unbedingt ein Fehler, aber ein interessantes Detail: Token sitzt während des Spiels hinter Jimbo und Ned - aber er ist weiß!
Sonstiges:
• Isaac Hayes (Sprecher von Chef) kannte als Teenager tatsächlich einen schwulen Hund, und dieser inspirierte die Folge
• Der Eiskunstläufer
Brian Boitano ist während der Bootstour zu sehen, bekannt aus "The Spirit of Christmas" und dem South Park Film. Er outete sich offiziell 2013 als schwul.
• Es gibt Gerüchte, dass Big Gay Al auf einem "Big Al" genannten Einwohner der Stadt Fairplay basiert, die als grobes Vorbild für South Park gilt. Allerdings streitet Matt Stone das ab. Der Name und die Idee mit dem Tierheim für schwule Tiere käme von Pam Brady, einem Produzenten und Autor South Parks. Es gibt allerdings auch einen "Big Al" Charakter aus der Comedy-Show "Laugh-In", den Alan Sues verkörpert hat. Seine Art erinnert tatsächlich stark an Big Gay Al und dürfte deshalb als Inspiration gedient haben.
• Die Bootstour parodiert "It's a Small World" und "Jungle Cruise" aus den Disney-Parks. Animation Director Eric Stough arbeitete zeitweise im World Disney World Florida als Ansager solcher Fahrten.
• Das Wort "gay" wird in dieser Folge 57 mal gesagt und erstmals kommt eine Anspielung darauf vor, dass Mr. Garrison schwul sein könnte
• Es hält sich seit Jahren ein Gerücht, dass die erste Ausstrahlung der Folge eine Michael Jackson-Anspielung statt der auf Hugh Grant enthielt. Eeinen Beweis dafür scheint es leider nicht zu geben.
Naja... ich bin kein Sport-Fan, und deshalb war der Großteil der Folge für mich eher langweilig. Sparky und Big Gay Al sind ein Lichtblick, und dass South Park ein so klares Statement für mehr Toleranz abgegeben hat, verdient Lob. Trotzdem gehört diese Folge für mich zu den schwächeren der ersten Staffel.