Planearium
ZiBs Fazit zur 20. Staffel

31.12.2016
South Park Staffel 20 Fazit

Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr! Zeit für eine Art Jahresrückblick, was meint ihr?

Wenn eine ganze Staffel zusammenhängend erzählt wird, macht es Sinn, am Ende ein Fazit zu ziehen, wie sie einem insgesamt gefallen hat. Das möchte ich hiermit nachreichen, passend zum Jahresende. Selbstverständlich ist das nur meine persönliche Meinung, von der sich bitte niemand abgeschreckt fühlen soll, der es anders sieht. Es wird kritisch, aber das gehört genauso zu einer Fanseite dazu, wie mein Lob für andere Staffeln. An dieser Stelle ist übrigens dafür ein Lob an die Planearium Besucher angebracht, die in den Kommentaren trotz unterschiedlicher Meinungen dieses Jahr sehr sozial geblieben sind. Feinnemacht! Und natürlich bin ich auch nach diesem etwas textlastigen Beitrag auf eure Meinung in den Kommentaren gespannt.

Also, die 20. Staffel von South Park… Lasst und das ganze erst einmal in die Entwicklung der Serie einordnen, weil ja vielleicht nicht alle Planearium Besucher alle Folgen gesehen haben. Und ich sollte kurz klären, was an den neuen South Park Folgen so neu ist. Lange Zeit nutzten Trey Parker und Matt Stone von vereinzelten Mehrteilern abgesehen ein Konzept, welches man als „episodic“ bezeichnet. Die Handlung einer Folge ist in sich abgeschlossen, so dass man theoretisch zwischen mehreren Staffeln hin und herspringen kann, ohne befürchten zu müssen, den Anschluss zu verlieren. Gerade bei Cartoons, die auf Comedy setzen (Family Guy, Die Simpsons), ist dieser Ansatz weit verbreitet. Das Gegenteil ist das „serial“ Konzept, bei dem die Folgen aufeinander aufbauen und eine fortlaufende Geschichte erzählen. Steigt man in der Mitte ein, versteht man viele Zusammenhänge nicht. Die großen Drama-Serien funktionieren inzwischen fast alle so (Breaking Bad, Game of Thrones).

Ich unterteile South Park für mich in vier Phasen: Staffel 1-4, Staffel 5-12, Staffel 13-17 und Staffel 18-20.

Bei einer Laufzeit von zwei Jahrzehnten ist klar, dass sich eine Serie verändern muss, um nicht irgendwann nur noch auf der Stelle zu treten. Nur wenige erreichen ein solches Jubiläum. South Park startete vor 20 Jahren relativ chaotisch und erst ab Staffel 5 hatten Trey Parker und Matt Stone das Gefühl, genug Erfahrung für ordentliche Drehbücher gesammelt zu haben, die von der Dramaturgie her die Laufzeit einer Folge gut ausfüllen. Das ist der Grund dafür, dass sie heute eher negativ über die ersten 4 Staffeln reden und diese in Bestenlisten stiefmütterlich behandeln. Unter Fans haben aber gerade diese frühen Folgen treue Anhänger, weil sie gerade die spontane Verrücktheit schätzen. Ab Staffel 5 kann man dann von so etwas wie der Glanzzeit South Parks sprechen: Trey Parker und Matt Stone waren zufrieden mit ihrer Arbeit und die Fans verliebten sich in viele Klassiker. Folgen wie „Scott Tenorman must die“ und „Cartmanland“ wurden gefeiert, und Kennys Tod über eine ganze Staffel sorgte für Aufsehen. Ebenfalls neu war der Fokus auf aktuelle Ereignisse wie die U.S. Wahlen oder Promi Skandale. Dies wurde möglich, weil die Produktionszeit der Folgen nur noch wenige Tage betrug. Es folgten erfolgreiche Jahre, in denen South Park zwar bei seinem episodischen Konzept blieb, aber das Storytelling verfeinerte und immer wieder überraschende Entwicklungen bot. Es gab nämlich durchaus auch damals schon Ereignisse, die Auswirkungen auf spätere Folgen hatten. Mr. Garrisons Identitätssuche ist ein gutes Beispiel hierfür. Man muss nicht jede Folge gesehen haben, die sich um ihn dreht, aber zusammen betrachtet, entwickelt sich sein Charakter immer weiter. Zu dieser Zeit wurden außerdem einige neue Charaktere eingeführt (Jimmy, Towelie) oder von Neben- zu Hauptcharakteren befördert (Butters, Randy Marsh). Zwischen Staffel 10 und 13 wurde dann gefühlt etwas die Bremse angezogen. Ab Staffel 13 gab es so gut wie gar keinen Änderungen mehr, die sich auf spätere Folgen auswirkten. Kleine Anspielungen natürlich, aber die Entwicklung von Mr. Garrison und Kenny schien abgeschlossen zu sein. Auch neue Charaktere wurden in der Regel nur für einzelne Folgen erfunden. Ich persönlich fand es zwischen Staffel 13 und 17 sehr schade, dass South Park sich weniger zu trauen schien, was Experimente anging, die einen bleibenden Eindruck hinterließen.

Dann kam Staffel 18, und damit wurde der Grundstein für ein „serielles“ South Park gelegt. Zwar hatte jede Folge noch ihre eigene Handlung und man kann sie problemlos einzeln ansehen, aber es gab ein übergeordnetes Thema für die Staffel. Es ging stark um „Nerd Themen“, um Gadgets, das Internet und Videospiele. Außerdem gab es im Hintergrund einzelne Handlungselemente (Randy als Lorde), die in mehrere Folgen aufgegriffen wurden. Rückblickend wirkt das ein wenig wie ein Test für das, was danach kommen sollte. Die 19. Staffel nahm sich ein noch konkreteres Hauptthema vor: Jede Folge drehte sich um Political Correctness. Aber auch hierbei konnten die meisten Folgen noch für sich stehen, obwohl es bereits mehr bleibende Veränderungen gab (P.C. Principal, die Gentrifizierung der Stadt). Die Staffel wurde für ihren Mut gelobt, South Park ein neues Konzept zu verleihen, und konnte beim Planearium insgesamt die besten Bewertungen seit Staffel 13 einheimsen. Für Trey und Matt war es wahrscheinlich eine logische Weiterentwicklung, die fortlaufende Handlung in Staffel 20 auf die Spitze zu treiben. Diesmal verzichteten die allerdings komplett darauf, den einzelnen Folgen ein „Hauptthema“ zu geben. Alle Handlungsstränge erstrecken sich nun über die gesamte Staffel und jede Folge hat dadurch ein offenes Ende.

Beim Planearium ist diese 20. Staffel gerade die am schlechtesten bewertete aller South Park Staffeln. Das kann sich noch ändern, weil sie ja noch ganz frisch ist, aber die Tendenz ist eindeutig: Sehr viele Fans sind unzufrieden damit, wie die Geschichte über 10 Folgen gestreckt wurde. Und auch mir geht es so, dass ich erstmals kein Bedürfnis habe, mir die Folgen ein zweites oder drittes Mal anzusehen. Die Gagdichte hat abgenommen und gleichzeitig konnte mich auch die Handlung nicht so lange bei der Stange halten. Das hat sie einfach nicht hergegeben. Und dann gab es nicht einmal ein großes Finale. Früher war für mich mit das Beste an South Park, dass man jede Woche eine neue Wundertüte präsentiert bekam. Das hatte außerdem den Vorteil, dass man ein Thema, das einen nicht interessiert hat, schnell beiseite wischen konnte. Nächste Woche würde etwas völlig anderes kommen. Aber Überraschungen passen nun kaum noch ins Konzept, denn Trey und Matt werden nicht mehr plötzlich eine Musicalfolge dazwischenschieben oder sich auf einen einzelnen Nebencharakter konzentrieren. Wir kannten von der ersten Folge an die meisten Themen der Staffel. Das nahm dieser South Park Staffel für mich einiges an Reiz.

Ein ganz wichtiger Punkt noch zum Schluss: Nur weil man die 20. Staffel kritisiert, bedeutet das nicht, dass man gegen Veränderungen ist und an der Vergangenheit festhängt wie an Member Berries. Das lese ich hin und wieder, und es ist natürlich völliger Käse. Ich habe mir Veränderungen wie oben erwähnt die letzten Jahre sogar sehnlichst herbei gewünscht, und fand die Idee von aufeinander aufbauenden Folgen zuerst spannend. Aber ein neues Konzept ist eben leider nicht automatisch ein gutes Konzept. Es muss dafür gut ausgeführt werden, und hier sehe ich momentan leider großen Verbesserungsbedarf bei meiner langjährigen Lieblingsserie. Also entweder kriegen Trey und Matt 2017 die Kurve, weil Übung irgendwann den Meister macht… oder sie sollten lieber zu ihren Wurzeln zurückkehren. Zumindest ein Stück weit, denn man kann ja sich ja auch an Staffel 18 und 19 orientieren, die nur teilweise zusammenhängend aufgebaut waren. Ich mochte z.B. die sich verändernde Stadt in Staffel 19 oder die kleine Hintergrundgeschichte um Randy als Lorde in Staffel 18. Die Hälfte der Planearium Besucher wünschen sich laut einer aktuellen Umfrage sogar die Zeiten zurück, als die Folgen noch so unzusammenhängend waren wie in den früheren Staffeln. Nur 2% hoffen darauf, dass der Stil von Staffel 20 beibehalten wird.

Die South Park Schöpfer haben oft genug bewiesen, dass sie gute Drehbücher für einzelne Folgen und auch Zwei- und Dreiteiler schreiben können. Aber eine komplette Serie zusammenhängend zu gestalten, ist etwas völlig anderes. Und die Konkurrenz ist in diesem Bereich sehr groß. Es ist völlig normal, dass man nicht in allem gut ist, und solange man aus Fehlern lernt, ist das keine Schande. Deshalb hoffe ich für Staffel 21, dass sie experimentierfreudig bleiben und sich überlegen, wie South Park am besten funktioniert.

18 Kommentare zu “ZiBs Fazit zur 20. Staffel

  1. Löwe1990

    Super Fazit, deiner Kritik bzw. deinem Fazit kann ich nur beipflichten. Nur weil man von Stunde eins an dabei war und diese Serie in sein Herz schloss, bedeutet dies nicht, dass man ein ‚fortschrittsresistenter‘ Nostalgiker ist und mit Neuerungen nicht klarkommt. Es kommt schlichtweg auf die Umsetzung eines Konzepts an und hier sehe ich die 20.Staffel als schlechteste Staffel von SP an. Die Umsetzung entsprach einfach nicht dem Anspruch der meisten SP-Fan, jedoch nicht das Konzept übergeordneter Staffelthemen an sich. Mir ging es im Grunde ähnlich wie ZIB. Schon nach wenigen Folgen (3-4) war bei mir der Spannungsbogen nicht mehr existent, da mich die Themen nicht ansprachen und der typische SP-Humor auf der Strecke blieb. Das bedeutet aber nicht, dass SP schon in den Brunnen gefallen ist.

  2. Stempel

    Gute Kritik. Aber der Umfrage nach würde sich die Mehrheit (50%, mich eingeschlossen) Planearium-Benutzer wieder unzusammenhängende Folgen, wie in den ersten 17 Staffeln, wünschen. Steht in der Kritik anders.
    Was lose Zusammenhänge angeht, kann ich mich mit denen aber abfinden, wenn sie denn lose genug und irgendwie sinnvoll/lustig sind. Und man kann ja auch immer mal wieder einen Mehrteiler produzieren. Aber eine Staffel, wie man sie unter den ersten Zehn finden würde, wäre für nächstes Jahr eine willkommene Revolution.

  3. Captain_Albern

    Vielen Dank für dieses Fazit.

    Ich persönlich fand die 20. Staffel am Anfang sehr vielversprechend. Sie kam mir weniger durcheinander vor als Staffel 19 vor. Das Ende hat mich allerdings auch enttäuscht, weil es kein großes Finale gab und viele Handlungen nicht wirklich abgeschlossen wurden. Trotzdem sollten die durchgehenden Handlungen beibehalten werden. Der von dir erwähnte Abschnitt von Staffel 13 bis 17 zeigt meiner Meinung nach, dass das episodische Konzept bei SP keine Zukunft hat, und der frische Wind hat der Serie gut getan. Kann sein, dass Parker und Stone sich mit dem neuen Konzept erst noch zurecht finden müssen.

  4. DeadArtist

    Danke für diesen interessanten Beitrag. Ich glaube eine Fortsetzung zu Staffel 20 wird es wohl in Buttwhole geben. Manchmal wenn ich die Simpsons einschalte und sofort denken muss „hier ändert sich eh nichts am Ende der Folge.“ Eine Weiterentwiklung gibt es bei den Simpsons so gut wie kaum und ich finde das führt dazu dass ich einfach nicht mehr einschalten möchte. Wenn South Park auch so wäre, wäre ich sicher auch müde. South Park XX war für mich so seltsam zusammengestellt, dass ich die Staffel sogar schon ein zweites Mal gesehen habe. Ich finde nicht dass man sagen kann, dass es schlecht ist, ich denke fast, dass es nicht am Konzept selber liegt, sondern eigntlich an den Drehbüchern. dann muss ich ehrlich sein, dass mir die 20.Staffel lieber ist als die 19. , obwohl mir die 18. stellenweise sehr viel spass gemacht hat.

  5. Maku

    Also mir hat die 20. Staffel auch nicht besonders gefallen. Ich fand allerdings die 18. Staffel genial einfach wegen: es waren einzelne folgen, aber am ende BOOM gehörte alles zusammen. Und ich hoffe das man wieder dazu übergeht das jede folge für sich steht, aber sie doch auf einander zugreifen.

  6. sxmsxm

    Im großen und ganzen ist die 20. Staffel wohl eher nicht als das Highlight der Serie zu betrachten. Durch die zusammenhängende Geschichte über alle Folgen hinweg ist diese Staffel aber durchaus auch sehr sehenswert wie ich finde. Es wäre sehr interessant zu erfahren wie diese Staffel verlaufen wäre wenn, wie von den Machern erwartet, Hillary Clinton die wahl gewonnen hätte. Wie hätten zum Beispiel die Member Berries in diese Geschichte gepasst? Oder wurden die Member Berries nur für den Fall eingebaut dass Donald Trump die Wahl gewinnt? Wie wäre Hillary mit der Trolltrace Geschichte umgegangen? Hätte Bill Clinton eine größere Rolle gespielt? Vielleicht erfährt man es irgendwann mal.

  7. elbjorno

    Ok, also hier auch mein Senf. Ich hab mir die ganze Staffel nochmal am Stück angesehen. Die erste Folge war super, klassisch South Park und die Member Berries hatten einen klaren Zweck. Dann die zweite Folge auch supergeil mit der Thematik quit twitter=suicide. Danach hätte noch noch eine Folge zu der Thematik kommen sollen und es wäre eine runde Trilogie geworden, Nur leider wurde der Spannungsbogen rund um die Trollinggeschichte, die Member Berries und die Jungs vs Mädchen story schon so weit gezogen, dass es unmöglich gewesen wäre das alles in einer Folge aufzulösen, so wurde das ganze dann auf 8 weitere Folgen gestreckt in denen meiner Meinung nach nichts interessantes passiert ist, es viele Wiederholungen gab und ganze Folgen sich wie Filler ansehen. Trey und Matt wussten am Anfang der Staffel sicher noch nicht worauf sie hinauswollen, und wissen es jetzt warscheinlich immer noch nicht. Wenn ihnen noch Minuten gefehlt haben, haben sie offensichtlich irgendeinen Quatsch über Member Berries, oder noch eine Szene mit Cartman und Heidi, oder noch eine Szene mit Panik über das Veröffentlichen der Internethistory eingebaut usw usw. Egal ob eine Folge pro Woche oder alle am Stück es war irgendwie eine Qual sich diese 20. Staffel anzusehen. Und ich sage das nicht gerne. South Park ist nach wie vor meine Lieblingsserie aber für mich ist einfach Fakt dass es nach der zweiten Folge stinklangweilig geworden ist. Wie schon in den vorherigen beiden Staffeln waren viele Elemente und Ideen sehr gut aber das Ganze folgen- und inzwischen sogar staffelübergreifend zu gestalten finde ich für South Park einfach überflüssig und forgettable. z.B. dass Butters in der 19. Staffel eine kanadische Freundin hat, hatte ich schon 2 Folgen später wieder vergessen, aber das Thema wird immer wieder aufgegriffen. Das und viele andere Sachen: sehr anstrengend.

  8. notfromearth

    Ich habe South Park selbst für mich auch schon in Phasen unterteilt, sie unterscheiden sich geringfügig von denen von ZiB (die Staffelangaben sind oft nur ungefähr):

    Phase 1: Staffel 1-3: Southpark ist noch neu, die Folgen wirken teilweise tatsächlich noch nicht zu ausgereift und der Zeichnungsstil ist primitiv. Der humor oft sehr derb, aber viele Folgen machen genau das aus. South park ist irgend eine Kleinstadt, die vom Rest der Welt in den meisten Fällen ziemlich abgeschnitten ist. Tatsächlich ist die Serie in diesem Stadium noch oft ziemlich ‚unreif‘, aktuelle Themen wurden kaum mit eingebunden. Die Menge an Promis war relativ begrenzt (was ich sehr gut fand).

    Phase 2: Staffeln 4- ca. 10: Ich finde in Staffel 4 gabs durchaus schon sichtbare Entwicklungen. Überhaupt waren diese Staffeln für mich die Highlights der Southpark-Geschichte. Die Welt in den Folgen war meistens noch immer auf das kleine Southpark beschränkt, der Anteil an auftretenden Promis sehr überschaubar. Es gab viele Folgen, bei denen man sich noch auf die Kinder beschränkte, wobei die Kinder meistens auch wirklich noch wie Kinder agierten und halt vieles aus ihrer sicht aufgezeigt wurde. Gleichzeitig war auch desöfteren Sozialkritik in den Folgen vorhanden (was in den ersten 3 Staffeln eher selten der Fall war). Es gab aber auch nach wie vor völlig sinnfreie Folgen, die einfach so nur unterhalten konnten.

    Phase 3: Staffeln ca. 11- ca. 14: Ab hier hatte ich das Gefühl, es wurden an den unnötigsten Stellen Promis eingebaut… nicht viele Folgen kamen ohne aus, was ich sehr schade fand. Gleichzeitig wirkte South Park auch immer weniger ‚klein’… wenn man mal über die Folgen drüberschaut, gab es immer wieder mal neue Stadtteile zu sehen und überhaupt war South Park im globalen geschehen immer mehr involviert. Gleichzeitig wurde der Fokus oftmals auch auf die Erwachsenen gelegt. Gleichzeitig verhielten sich die Kinder auch oft nicht mehr altersgerecht, bzw. zu erwachsen. Dennoch hatten auch diese Staffeln noch einige Glanzlichter zu bieten.

    Phase 4: Staffeln ca. 15 – 17: Irgendwie langweilige Staffeln in meinen Augen, es gibt kaum eine Folge aus der Zeit, die grossartig hängengeblieben ist. Oftmals wirkten sie auch eher ideenlos. Der Fokus wurde oft auch auf eher unbedeutende aktuelle Themen gelegt. Promis kamen leider auch immer noch en masse vor. Auf eine bessere Folge folgte oftmals eine ziemlich schwache. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass zunehmend immer mehr ‚digitale‘ Themen behandelt wurden… es ging zumindest immer mehr in diese Richtung.

    Phase 5 : Staffeln 18 – 20 (?): Wohl die offensichtlichste Entwicklung, die Folgen wurden deutlich teilweise zusammenhängend (bzw. Komplett in Staffel 20). Leider war Staffel 18 extrem ‚Nerd-Topic‘ lastig, so dass ich mit dem eigentlichen Konzept da noch nicht viel anfangen konnte. Eine positive Überraschung für mich bot dann Staffel 19. Wenngleich die Folgen sicher weniger zeitlos waren als frühere, so waren die Themen im allgemeinen sehr interessant umgesetzt. Auch wie die Folgen untereinander verknüpft waren war gut… das Finale war zwar nicht optimal umgesetzt, aber dennoch dank des Waffenthemas durchaus sehenswert. Hier war meiner Meinung nach auch die Mischung richtig mit zusammendhängenden und unabhängigen Folgen. Die meisten Folgen (ausser den letzten beiden) kann man noch einzeln schauen und sie sind in sich ziemlich abgeschlossen. Ebenfalls sehr positiv aufgefallen hier war mir, dass (wenn man von Jenner absieht) kaum Promis eingebracht wurden. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, es war seit Staffel 14 die beste Staffel.
    Und dann kam (leider) Staffel 20: Hier waren die Folgen nun komplett zusammenhängend, und das Experiment ist gründlich fehlgeschlagen. Ich konnte leider mit 3 der 4 Themenschwerpunkte nicht viel anfangen, und der 4. Themenschwerpunkt (Cartman und Heidi) ist leider in den letzten folgen ziemlich versandet. Die Staffel war leider auch wieder extrem Nerd-Topic lastig (kam einem fast so vor, als leben die Macher selbst fast nur noch in der digitalen Welt). Die Member-Berries waren sowieso ein Totalausfall, und das Präsidententhema startete interessant mit den Parolen, war aber dann schnell nur noch langweilig in meinen Augen. Letzten Endes war aber wohl das grösste Problem (was hier auch schon oft erwähnt wurde) dass die Folgen so sehr zusammenhängen, dass man kaum einzelne Folgen mal zwischendurch schauen kann. Und da leider auch die Themen bei mir nicht gezündet haben, werde ich mir die Staffel wohl nicht mehr antun (selbst wenn sie dann auf Deutsch rauskommt nicht).
    Der Humor blieb leider auch oft auf der Strecke, wenngleich da Sheila durchaus ihre Momente hatte ;-).

    Was bleibt noch zu sagen? Grundsätzlich bin ich den zusammenhängenden Folgen nach wie vor nicht abgeneigt, dennoch sollten die Folgen zumindest grundsätzlich auch noch einzeln sehenswert bleiben, darum hoffe ich eher auf sowas wie bei Staffel 18 oder 19. Ansonsten… betrachte ich Staffel 20 einfach als missglücktes Experiment und bin guten Mutes, dass sich die Macher für Staffel 21 etwas einfallen lassen werden, was mich wieder mehr begeistern mag. Grundsätzlich hoffe ich auf weniger digitale Themen und mehr Fokus auf die Kinder… ach ja, und Kenny gehört für mich nach wie vor zu den wichtigsten Kindern, so hoffe ich dass er in Staffel 21 auch wieder öfters zu sehen ist (wobei es für mich keine Rolle spielt, ob er stirbt oder nicht). Wäre also aus meiner Sicht schön, wenn sich South Park wieder etwas mehr auf das konzentriert, was es populär gemacht hat… ich kann mir kaum vorstellen dass, wenn jemand South Park zum ersten mal gesehen hat und das Staffel 20 war, die Person dann die 21. Staffel sehen will ;-).

  9. maz

    Ich finde die Umfrage etwas ungeschickt formuliert. Ich finde das Konzept der Staffel 19 (lose zusammenhängend) an sich super, die Umsetzung war teils aber etwas mangelhaft. Vermutlich vorallem da sie das so noch nie gemacht hatten und SP im gegensatz zu allen anderen Serien unter enormen Zeitdruck produziert wird.
    Meine Stimme geht also an „keinen Zusammenhang“ aber vom Konzept her fände ich lose zusammenhängend gut.

    Das Konzept der 20sten Staffel passt meiner Meinung nicht zu SP. Einerseits geht dadurch die Stärke der aktualität ziemlich verlohren und andererseits kann unter dem Druck kaum eine in sich runde Staffel entstehen. Bei „normalen“ Serien wird ja die ganze Staffel am Stück produziert und man kann auch noch Schnittanpassungen an der Folge 1 machen wenn mann Folge 10 produziert hat.

  10. Zwerg-im-Bikini

    In der Umfrage wird ja eigentlich konkret nach dem Konzept gefragt, die Staffeln stehen nur als Beispiel dabei. Du hättets also ruhig für „lose zusammenhängend“ abstimmen können, auch wenn die 19. Staffel deiner Meinung nach in der Umsetzung noch ihre Macken hatte :).

  11. maz

    Sorry du hast natürlich völlig recht. Ich frag mich gerade was ich gemeint habe zu lesen. Eigentlich ist die Frage genau richtig gestellt :D

    Was ich allerdings am liebsten hätte, wären staffelübergreifende Änderungen wie neue Charaktere. Da ist SP irgendwie etwas eingefrohren. Das ist sozusagen auch ein Staffelkonzept. Das waren wohl so die Staffeln 4-8. Butter, Kennys „endgültiger Tod“, aufstieg in die 4te Klasse mit neuer Lehrerin, Miss Garrison ….

  12. Zwerg-im-Bikini

    Absolut, neue Charaktere vermisse ich auch sehr. Mit P.C. Principal haben sie jetzt wenigstens wieder einen, aber vielleicht tut sich da ja noch mehr. Vor allem bei den Kindern, die im Vergleich zu den Erwachsenen ja in den letzten Jahren immer unwichtiger wurden.

  13. Zwerg-im-Bikini

    In der Liste fehlen leider einige Charaktere, weil es einfach zu viele gibt. Aber ich bin momentan dabei, zumindest die bestehenden auf den Stand der 20. Staffel zu bringen. Danach können dann vielleicht auch neue dazukommen :)

  14. Mr. Slave

    Matt Stone und Trey Parker haben bereits in einem Interview zugegeben, dass sie mit der letzten Staffel nicht zufrieden sind (was man aber auch schon am Titel und an Inhalten der letzten Folge erahnen konnte).
    In einem Interview mit dem australischen Sender abc meinten sie die aktuelle politische Lage in der USA sei zu schwierig für Satire. Sie hatten das Gefühl, dass die politische Realität immer lustiger wäre als das, was sie in Southpark daraus machen könnten, weshalb sie in Staffel 21 in Bezug auf politische Themen vermutlich etwas Abstand nehmen wollen.
    Aber wie schon so oft in der Vergangenheit können sie sich im Writing Pool auch schnell umentscheiden. South Park war in der Hinsich immer spontan.

    Der Link zu einem AUsschnitt des Interviews:

    http://www.abc.net.au/news/2017-02-02/donald-trump-too-hard-to-satirise-say-trey-parker-and-matt-stone/8236338?pfmredir=sm

  15. Zwerg-im-Bikini

    Die Interviews aus Australien sind wirklich ganz aufschlussreich, aber ich sehe das wie du: Egal was sie die nächsten Monate sagen werden, es kann immer noch spontan anders kommen. Gerade mit Mr. Garrisons Rolle dürfte es schwierig werden, die Politik rauszuhalten.

  16. Halbe Portion

    Gute Rezension, mir persönlich hat die 20.te Staffel sehr gut gefallen, fand auch das“Troll-Trace“ Finale nicht verkehrt.
    Gut…. Die Jungs stehen ein wenig im Hintergrund aber gerade Gerald hatte seinen Reiz, genau wie Garrison.
    Ich finde, Matt und Trey sollten diesem Konzept nochmal eine Chance geben, es muss ja nicht gleich beim ersten Mal klappen.
    „Back to the roots“ könnte auch nach hinten losgehen, habe früher z. B. Gerne auch die Simpsons gesehen, mittlerweile schalt ich einfach um wenn es läuft, gerade, weil jetzt irgendwie die Luft rauslässt.
    Gehört vielleicht nicht unbedingt hierher, aber an dieser Stelle möchte ich auch mal die deutsche Synchronisation verteidigen.
    O. K.: Ich bein ein Kind, daß noch mit „Rainer Brandt-Synchronisationen“ groß geworden ist, daher find ich manche eingedeutschte Gags gar nicht schlimm, manchmal sogar besser als im Original.
    Klar kann nicht alles Sinngemäß wiedergeben werden(z. B. Seaman>Seman) aber im großen und ganzen Ganzen tut’s der Handlung keinen Abbruch. Schade ist allerdings; beim Original hab ich manchmal das Gefühl, daß die Jungs beim reden selber über ihre Gag’s lachen müssen, das geht im deutschen natürlich völlig unter.

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