Matt Stone gab Bill Simmons ein fast zweistündiges Interview, das ich für diejenigen mit wenig Zeit und eingeschränkten Englischkenntnissen hier kurz zusammenfassen möchte. In voller Länge könnt ihr es euch über den Quellen-Link unten anhören.
Die wichtigste Neuigkeit (2. Teil ab Minute 31): Auf die Frage, was für Themen sie ab dem 7. Oktober in der zweiten Hälfte der 13. Staffel anschneiden wollen, antwortete Matt Stone, dass sie gerne etwas über Harley Davidson Fahrer machen würden. Die scheinen es nämlich ganz schön nötig zu haben, wenn sie beispielsweise durch die Innenstadt New Yorks heizen und dabei so viel Krach machen, dass sie innerhalb kürzester Zeit tausende von Menschen aufschrecken.
Nicht geben wird es hingegen eine Folge über Michael Jacksons Tod, da sie zu ihm schon alles gesagt hätten.
Ansonsten wurde in dem Interview natürlich viel alt bekanntes wiederholt, aber einige interessante Stellen gab es noch.
Allgemein über die Arbeit an South Park erzähle Matt Stone, dass sie um die 5., 6. Staffel herum mit dem Gedanken gespielt hatten zu einem größeren Sender zu wechseln. Dass sie sich dagegen entschieden haben und South Park und Comedy Central treu geblieben sind, hält er für die beste Entscheidung ihres Lebens. Er habe sich inzwischen damit abgefunden, dass er sowieso für immer der „South Park Typ“ sein wird, und es ist für ihn der beste Job Hollywoods. Immer wenn sie an etwas anderem gearbeitet haben, wie z.B. an Filmen, hätten sie sich schnell zu der lockeren, spontanen Atmosphäre zurückgesehnt, die sie bei der Arbeit an der Serie haben. So kreativ wie dort könnten sie sonst nirgendwo sein, auch wenn (oder gerade weil) sie die Nächte durcharbeiten müssen. Dass eine Folge innerhalb nur einer Woche produziert wird hat übrigens nicht den Sinn, dass sie möglichst aktuell sein wollen – sie haben einfach gemerkt, dass sie den Druck brauchen, um arbeiten zu können. Matt Stone gibt zu, dass er schon seine Hausaufgaben früher auf den letzten Drücker morgens vor dem Unterricht erledigt hat. Bei South Park hätten sie einmal probiert, im voraus zu arbeiten, dies sei aber gescheitert, weil sie dann eh alles kurz vor der Deadline noch ändern würden und der richtige Fluss fehlt. Dass sie auf diese Weise besonders aktuelle Ereignisse einbauen können ist ein angenehmer Nebeneffekt, sie machen das aber seltener als sie könnten, weil sie die zeitlosen Themen bevorzugen.
Seiner Meinung nach muss man sich immer einreden, etwas weltbewegendes zu leisten, auch wenn es natürlich Selbstbetrug ist, und eine Fernsehshow total unwichtig ist. Aber nur so kann man wirklich gute Arbeit leisten.
Seit einiger Zeit arbeiten sie in den South Park Pausen an einem Musical über Mormonen, dass es hoffentlich zum Broadway schaffen wird.
Geplaudert wurde außerdem viel über das Internet, und dass es momentan noch schwer ist damit Geld zu verdienen. Das sei sozusagen der „Heilige Gral“. Matt Stone sagte trotzdem, dass sie wenn sie heute noch einmal Anfang 20 wären, ihre Kurzfilme über eine Website verbreiten würden, um in Hollywood Fuß zu fassen.
Eine interessante Anekdote ist außerdem, dass er vor kurzem am Straßenrand einen Haufen Computer liegen sah, die entsorgt werden sollten. Dabei erkannte er genau die Modelle wieder, an denen die 1. South Park Staffel erstellt wurde – und die damals etwa 25.000 $ pro Stück gekostet hatten.
Und noch etwas zu Promis: Es ist es vielleicht noch interessant, dass Matt Stone sehr schlecht über Reality Shows mit Kindern und Jugendlichen denkt. Er machte Sharon Osbourne deshalb große Vorwürfe, denn er lernte ihre Kinder Jack und Kelly als 10-11 Jährige kennen und war damals überrascht, wie klug und wohl erzogen sie waren. Dass der Nachwuchs dann für MTV verheizt wurde, konnte seiner Meinung nach nur dazu führen, dass beide in Entzugskliniken landeten.
Vor kurzem traf er außerdem in einem Lokal auf Tim Robbins und Susan Sarandon, die in „Team America“ nicht gut weg kamen. Tim Robbins kam direkt auf ihn zu und begrüßte ihn sehr freundlich, was ihn positiv überraschte, da ja nicht jeder Prominente so locker damit umgeht, durch den Kakao gezogen zu werden.
Quelle: The B.S. Report